Informationen und Wissenswertes
Die überwiegende Zahl der Pflanzen in unseren Gärten - leider auch auf unseren Terrassen und Balkonen - enthält entweder gar keinen, oder nur sehr wenig Pollen und Nektar, sodass die Wildbienen, Schmetterlinge und Nützlinge regelrecht verhungern.
Unsere Gärten sind überhaupt nicht mehr naturnah, sondern künstlich angelegt, noch dazu viel zu "aufgeräumt". Jedes heruntergefallene Blatt und jeder Ast wird sofort entfernt und entsorgt. Auch der Irrglaube, dass eine Schotter- oder Kiesfläche, oder der sogenannte "gepflegte" Rasen, wenig Arbeit machen, ist leider immer noch allgegenwärtig.
Wenn Sie Details dazu wissen möchten, warum das so ist, sprechen Sie uns bitte an. Wir erläutern Ihnen gern, wie Sie einen wirklich pflegeleichten Garten erhalten, der dazu noch einen wichtigen Beitrag für die Natur und deren Bewohner leistet.
Abschreckende Beispiele:
Der Nutzen für die Natur und deren Bewohner liegt bei sagenhaften Null Prozent!
Diese Beton- und Kieswüsten tragen immens dazu bei, dass sich das Klima weiter aufheizt, vor allem in den Städten. Sie speichern tagsüber die Wärme und geben Sie in der Nacht ab, sodass keine Abkühlung mehr stattfinden kann. Grünflächen hingegen reduzieren die Temperaturen um mehrere Grad Celsius.
Für die Aufzucht Ihrer Jungen sind die Singvögel auf geeignete Nistmöglichkeiten angewiesen. Vor allem auf das Vorfinden von Raupen, Larven und Insekten, die sie in unseren Gärten nicht mehr ausreichend vorfinden.
Ein einzelnes Vogeljunges benötigt für das Heranwachsen 2000 Raupen und Larven. Finden die Eltern nicht genügend davon, greifen sie in Ihrer Not auf Beeren zurück, um die Jungen nicht verhungern zu lassen. Die Vogelkinder können die Beeren jedoch nicht schlucken und ersticken und verenden daran elendig.
Unsere heimischen Singvögel leisten einen äußerst wichtigen Beitrag im Ökosystem, denn sie vertilgen nicht nur Läuse, sondern wie zuvor beschrieben auch die Raupen des Apfelwicklers und sonstigen Schädlingen. Der Begriff Schädlinge trifft es nicht genau, da auch die sogenannten Schädlinge eine Rolle in einem intakten Ökosystem spielen. Nur ist das Ökosystem mittlerweile völlig aus dem Gleichgewicht geraten.
Unsere Gärten, Terrassen und Balkone sind derart "steril" eingerichtet, dass Schmetterlinge, Insekten, Wildbienen und die Nützlinge keine ausreichende Nahrung mehr finden. Diese finden Sie nur in geeigneten, heimischen Blühpflanzen, denn der anatomische Saugrüssel der Insekten ist oft auf nur eine einzige Pflanze angepasst! Blühpflanzen wie Forsythie, Geranie, Kirschlorbeer etc. enthalten überhaupt keinen Nektar, sodass die Insekten die Flugstrecke dorthin völlig sinnlos zurückgelegt haben.
Wildbienen, wozu auch die Hummelarten gehören, aber vor allem die Schwebfliegen, leisten einen Großteil der Bestäubung aller Pflanzen. Vor allem die Hummeln starten auch bei Regen Ihren Flug, und bei niedrigen Temperaturen, wo die zu Unrecht gelobte Zucht-Honigbiene noch in den Federn liegt. Die Wildbienenarten sind sehr hart im Nehmen und keineswegs so infektanfällig, wie die hochgezüchteten Honigbienen.
Gut zu wissen
Nektar liefert den Insekten und Schmetterlingen einen süßen Energiekick, Pollen ist reich an wertvollem Eiweiß.
wilde Flockenblume
Steinhummel
Super ausgestattete Sechsbeiner
Pflanzen werden von einem schwachen, elektrischen Feld umgeben, also einer leicht negative Ladung. Insekten haben eine leicht positive Ladung. Besucht nun ein Insekt die Blüten einer Pflanze, verändert sich sofort das elektrische Feld der Pflanze für einen gewissen Zeitraum. Fliegen nun weitere Insekten die Blüten an, erspüren Sie von einer bestimmten Distanz aus die positive Ladung der Pflanze und wissen, dass dort momentan nichts mehr zu holen ist. Dies erklärt, warum wir Insekten sehen, die zwar Blüten ansteuern, doch kurz davor abdrehen und zu einer anderen Pflanze fliegen. Etwas ganz außergewöhnliches!
Die Forscher haben mittlerweile festgestellt, dass es viel zu viele Imker gibt, vor allem die neu hinzugekommenen Hobby-Imker. Die Zuchtbienen stehlen den Wildbienenarten die dringend benötigte Nahrung, da sie keinen Vorrat für den Winter anlegen. Wildbienen sind Solitärbienen und leben nicht in einem Volk. Sie legen Bruthöhlen an mit mehreren Eiern und einem Nahrungsbrei aus Nektar und Pollen. Lediglich Hummeln und Wespen leben in kleinen Völkern und ziehen dort Ihre Brut und Nachkommen groß.
Stechen Wildbienen und Co? Wenn man sie nicht gerade mit der Hand fest drückt oder sich draufsetzt, ein klares NEIN. Die Wildbienen setzen sich gern auf meine Hand, wenn ich in der Nähe meiner Insektenhotels verweile, um dort ein wenig aufzutanken und auszuruhen.
Nur Raupen-Nahrungspflanzen sorgen für Nachkommen!
Schmetterlinge legen Ihre Eier ausschließlich auf bestimmten Pflanzen ab. Die geschlüpften Raupen ernähren sich von den Blättern dieser Pflanzen, bis sie sich verpuppen. Nun beginnt die erstaunliche Metarmophose und nach ca. drei Wochen kann ein wunderschöner Schmetterling schlüpfen.
Ganz oben auf der Liste der begehrten Pflanzen steht bei den Schmetterlingen die Brennessel. Sie müssen diese nicht in Ihrem gesamten Garten zulassen, sondern es reicht eine kleine Stelle , die noch dazu für Menschen uneinsehbar und im hintersten Eckchen Ihrer Areals liegen kann.
Kennen Sie die positiven Eigenschaften der Brennessel für uns Menschen?
Blätter und Stiele können als Tee verwandt werden, der blutreinigend, kräftigend und entwässernd wirken soll. Zumindest unserer Erfahrung nach und wie es auch schon die Heilige Hildegard von Bingen und Maria Treben beschrieben haben. Die Samen der Brennessel sind ein absolutes Superfood, welches uns die Natur kostenlos zur Verfügung stellt. Sie schmecken leicht nussig und sind übers Müsli gestreut eine willkommene Abwechslung.